

Kurzfazit: „Der Nachbar“ ist Fitzek in Reinkultur: rasantes Tempo, kurze Kapitel, psychologische Fallhöhe – und ein Setting, das uns das eigene Zuhause plötzlich fragwürdig erscheinen lässt. Ein Thriller über Stalking, Einsamkeit und die gefährliche Illusion von Sicherheit im engsten Umfeld.
Sarah Wolff, Strafverteidigerin, zieht mit ihrer Tochter an den Stadtrand von Berlin. Sarah leidet an Monophobie – der Angst vor dem Alleinsein. Kaum angekommen, fühlt sie sich beobachtet: Ein unsichtbarer Nachbar drängt sich als „Schutzengel“ in ihr Leben. Anfangs hilfreich, kippt die Fürsorge in Kontrolle – Nähe wird zur Bedrohung. Das Böse ist eine Wandstärke entfernt.
Fitzek koppelt Sarahs Monophobie an die Logik eines Stalkers: Abhängigkeit ↔ Nähe ↔ Kontrollverlust. Das erzeugt Glaubwürdigkeit und permanentes Unbehagen.
Wände, Flure, Bewegungsmelder – Alltagsobjekte werden zu Spannungsträgern. Der Roman zeigt, wie leicht „Sicherheit“ ins Gegenteil umschlagen kann, wenn Nähe missbraucht wird.
Typisch Fitzek: kurze Kapitel, Cliffhanger, Zeitsprünge halten das Tempo hoch, ohne die Figuren zu vernachlässigen. Ideal für „Nur-noch-ein-Kapitel“-Nächte.
Fitzek setzt auf hohes Erzähltempo und sensorische Details (Geräusche durch die Wand, Lichtkegel, stille Wohnungen bei Nacht). Die Spannung speist sich weniger aus Blutrausch als aus permanenter Grenzüberschreitung – psychologisch bedrängend statt splatterig.
Wenn dich diese Themen belasten, wähle die Lektüre bewusst und plane Pausen ein.